Wird Ihr Fahrzeug 2018 günstiger in der Kfz-Versicherung?
Ob Sie für Ihr Auto im kommenden Jahr mehr für die Kfz-Versicherung bezahlen müssen, hängt auch von der Typklasse des Fahrzeuges ab. Die Einstufung erfolgt jedes Jahr aufs Neue. Für einige Autotypen kann es damit teurer werden für manch andere sogar günstiger.
Rund 28.000 verschiedene Modelle hat die Kfz-Versicherung auf dem Radar. Der Versichererverband GDV berechnet jedes Jahr das sogenannte Typklassenverzeichnis und hat dies jetzt aktualisiert. Allerdings ist die Typklasse lediglich eine Empfehlung des Verbands. Sie muss sich nicht zwangsläufig im Preis der Kfz-Versicherung niederschlagen. Allerdings können Sie eine Verbesserung der Typklasse bei der Verhandlung mit Ihrem Versicherer nutzen. Denn neben dem Wechsel der Kfz-Versicherung kann schon ein Anruf beim Versicherer zum richtigen Zeitpunkt (vor dem Stichtag 30. November) satte Rabatte bringen.
Die Typklassen spiegeln die Schaden- und Unfallbilanzen eines jeden in Deutschland zugelassenen Automodells wider. Zur Berechnung der Typklassen werden die Fahrzeugschäden und die dadurch verursachten Reparaturkosten der letzten drei Jahre betrachtet. Wurden mit einem Fahrzeugtyp vergleichsweise weniger Schäden gegenüber den Vorjahren gemeldet und entschädigt, wird das Modell in eine niedrigere Typklasse eingestuft. Umgekehrt funktioniert es genauso. (Definition: GDV)
Folgende Punkte fließen in die Einstufung des Automodells ein:
Verkehrsunfälle
Fahrzeugbrände
Autodiebstähle
Glasschäden
Teilentwendungen
Verkehrsunfälle
Wie kann ich feststellen, ob sich meine Typklasse verbessert hat?
Überprüfen Sie einfach im Online-Typklassenverzeichnis, ob sich die Einstufung Ihres Fahrzeugs verbessert oder verschlechtert hat.
Grafik: Beispiel aus der Typklasse VW-Golf (Quelle: GDV)
Sie können hier direkt mit der Schlüsselnummer aus dem Fahrzeugschein zum Ergebnis kommen. Haben Sie diese nicht zur Hand, gelangen Sie auch über eine ausführlichere Abfrage zum Ziel. Bei den dargestellten Ergebnissen sollten Sie vor allen Dingen die Kennzahlen KH (Haftpflichtversicherung) sowie nach Bedarf VKN oder TKN (Vollkasko und Teilkasko) beachten. Für ältere Fahrzeuge (Baujahr 2005 und älter) gelten die Kennzahlen VK und TK für die Einstufung in die Voll- bzw. Teilkaskoversicherung.
Wenn die Zahl niedriger als im Vorjahr ist, bedeutet das, dass Ihr Fahrzeug besser eingestuft ist – ein gewichtiges Argument bei Tarifverhandlungen mit Ihrem Versicherer. In jedem Fall lohnt es sich aber, vor dem Stichtag 30. November Kontakt mit dem Versicherungsunternehmen aufzunehmen, um möglicherweise ohne Wechsel der Autoversicherung im kommenden Jahr günstiger zu fahren.
Ihr Versicherer muss Ihnen eine Veränderung der Typklasse mitteilen. Führt eine solche zu einer Erhöhung des Versicherungsbetrags, dann besteht ein Sonderkündigungsrecht.
Informieren Sie sich bereits vor dem Autokauf über die Typklasse des neuen Fahrzeuges und sparen Sie sich damit unnötige Überraschungen bei den Versicherungskosten.
Welche Merkmale sind neben den Typklassen wichtig für die Kfz-Versicherung?
Eine günstigere Typklasse bedeutet nicht, dass Ihr Versicherer den Beitrag im kommenden Jahr von sich aus senkt. Denn die Typklasse ist wie auch die Regionalklasse nicht verbindlich für die Versicherungsgesellschaften. Außerdem fließen in die Berechnung des Beitrags zur Kfz-Versicherung die folgenden zentralen Tarifmerkmale ein:
- Fahrzeug
Entscheidend für die Berechnung der Versicherungsprämie ist das Alter des Autos bei Erwerb. Handelt es sich um einen Neuwagen, ist der Beitrag deutlich günstiger als bei einem Gebrauchten. Erst Oldtimer, die älter als 23 Jahre sind, können mitunter wieder günstiger versichert werden.
- Regionalklasse
Je besser die Schadenbilanz der Region, in der das Fahrzeug gemeldet ist, desto niedriger die Einstufung in die Regionalklasse. Wo ein Unfall stattgefunden hat, spielt dagegen hier keine Rolle. Insgesamt führt der GDV einmal im Jahr Berechnungen für rund 400 Zulassungsbezirke durch. Auch hier muss der Versicherer über eine Veränderung informieren. Ändert sich die Regionalklasse aufgrund eines Umzugs, besteht kein Sonderkündigungsrecht.
- Typklasse
Rund 28.000 Modelle gibt es alleine im Bereich der Autoversicherung. Deren Typklassen berechnet der GDV einmal im Jahr
- Fahrzeughalter und Nutzer
Jüngere Fahrer bezahlen deutlich mehr für die Kfz-Versicherung, ganz einfach, weil Sie statistisch mehr Unfälle verursachen. Auch Beamte und Angestellte im Öffentlichen Dienst fahren meist günstiger. Darüber hinaus ist es für die Berechnung der Prämie wichtig, wie viele Personen das Fahrzeug regelmäßig nutzen.
- Jährliche Kilometerleistung
Je mehr ein Auto fährt, desto teurer ist die Versicherung. Kfz-Versicherer bitten Vielfahrer tendenziell mehr zur Kasse.
- Schadenfreie Jahre
Wer lange unfallfrei unterwegs ist, profitiert über den Schadensfreiheitsrabatt. Je länger kein Unfall verursacht wird, desto besser die Schadensfreiheitsklasse. Mit jedem Schaden, für den Ihre Haftpflicht- oder Kaskoversicherung zahlen muss, verschlechtert sich die Einstufung wieder.
- Selbstbeteiligung
Wer bei der Kasko-Versicherung sparen will, kann eine Selbstbeteiligung angeben. Je höher diese ausfällt, desto günstiger ist der Versicherungsbeitrag.
Darüber können weitere Parameter wichtig sein, ob das Fahrzeug nachts in einer Garage steht beispielsweise oder ob der Fahrzeugbesitzer kleine Kinder hat. Sogenannte Telematik-Tarife werten sogar die Fahrweise aus. Wer vorsichtig fährt und sich an Tempolimits hält, muss weniger für die Kfz-Versicherung bezahlen.
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